Bunte Stunde(n) – Störung von Ordnung. Über künstlerischen Widerstand.
Vortrag von Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung von 2000 bis 2025, im Rahmen der transdisziplinären Ringvorlesung „Grenzen, Umbrüche, Transformation“ an der Universität Leipzig
Am 14.10.25 hielt Thomas Krüger seinen Vortrag „Störung von Ordnung. Über künstlerischen Widerstand“ im Hörsaalgebäude der Universität Leipzig. Es war die 13. Vorlesung der transdisziplinären Ringvorlesung, die eine Kooperationsveranstaltung des 12. Festivals Politik im Freien Theater, des Instituts für Theaterwissenschaft, dem Centre of Competence for Theatre (CCT) und weiterer Institute der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften der Universität Leipzig ist.
Eine Sendung der Kollegen von Radio Corax aus Halle.
Thomas Krüger setzt sich in seinem Vortrag mit Formen künstlerischen Widerstands auseinander. Er spricht in seiner Rolle als Kulturpolitiker, Kunst- und Kulturkenner, politischer Bildner sowie als Zeitzeuge des Leipziger Lebens in den 1980er- und 1990er-Jahren über die subversiven Potenziale von Kunst. Dabei richtete er den Blick insbesondere auf die künstlerische Moderne, am Beispiel des Dadaismus, sowie auf die Auseinandersetzung mit dem sozialistischen Realismus in der DDR. Seine Analysen werden durch sozialwissenschaftliche Konzepte – etwa die Theorie des zivilen Ungehorsams – ergänzt und hinterfragt. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Rolle der Künste im verfassungsrechtlichen Kontext:
Was darf Kunst? Wie weit darf – oder muss – sie gehen, um ihrem autonomen und ästhetischen Anspruch gerecht zu werden?
Das 12. Festival Politik im Freien Theater, das alle drei Jahren an wechselnden Orten und zum ersten Mal in Leipzig stattfindet, zählt zu den wichtigsten Theatertreffen der Freien Szene Deutschlands. Vom 16. bis 25.10. sind 16 innovativen, interdisziplinären und genreübergreifenden Gastspielen aus der Freien deutsch-sprachigen und internationalen Szene auf den Leipziger Theaterbühnen zu sehen. Die Gastspiele und die 150 weiteren Veranstaltungen thematisieren zentrale gesellschaftliche Fragestellungen und laden das Publikum ein, sich mit aktuellen politischen Diskursen auseinanderzusetzen. Das Gesamtprogramm des Festivals richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Leipzig und der Region.